Reise-Blog
Mo., 23. Mai, Anreise.
Die Anreise nach Kiel lief inkl. einer erstaunlich pünktlichen Deutschen Bahn ausgezeichnet, ebenso die Übernachtung vom 23. auf den 24. Mai, dem eigentlichen Startdatum der Hurtigruten-Reise, also dem Treffen der Reisegruppe in der Colorline Abfertigungshalle. In Kiel kann man allerdings auch, ähnlich wie in Hannover, ab 20 Uhr die Bürgersteige hochklappen.
Di., 24. Mai, 1. Tag der Reise.
Zum Boarding am 24. Mai auf die Fähre “Colorline Fantasy” erhält jeder Gast von unseren ausgezeichneten Reisebetreuern Monika und Ralf einen universellen Ausweis mit Boarding- und Kabinenschlüssel-Funktion. Wie ich später erfahre, besteht unsere Reisegruppe aus 69 Teilnehmern.
Colorline Fantasy auch nur ein Verkehrsteilnehmer?
Trotz einiger hundert Gäste war der Zutritt auf die viele Stockwerke hohe Fähre mit entsprechenden Kontrollen und Registrierungen vergleichsweise schnell erledigt, und meine Kabinennummer 10 821 (Deck 10) via Lifte 15 bis 18 gut zu finden. Pünktlich um 14 Uhr sticht die schwimmende Stadt in See.
Eine Stunde später erkennt man das Festland nur nach als schmalen Strich am Horizont. Morgen früh um 10 Uhr wird Oslo erreicht sein, und das Abenteuer Norwegen kann beginnen.
Auf dem folgenden Foto seht Ihr die Route von Bergen mit der “MS Richard With” entlang der Nordküste bis hoch nach Kirkenes, nahe der russischen Grenze und zurück, diesmal nur bis Trondheim. Von dort mit der Bahn wieder nach Oslo.
Route der MS With
Mi., 25. Mai, 2. Tag der Reise.
Der Tag beginnt mit dem Frühstück vom reich gedeckten Büfett auf der Fähre “Colorline” auf dem Weg von Kiel nach Oslo. Die Sonne scheint auf den Frühstückstisch. Das Meer glitzert in allen Facetten. Da fallen mir die Zeilen von Wilhelm Dehmel ein:
Der Himmel leuchtet aus dem Meer; ich geh und Leuchte still wie er. Und viele Menschen geh’n wie ich, sie leuchten alle still für sich. Zuweilen scheint nur Licht zu geh’n und durch die Stille hinzuweh’n! Ein Lüftchen haucht am Meer entlang: o wundervoller Müßiggang.
Dann die Einfahrt in den langgestreckten, fantastischen Oslofjord, und gegen 10:00 Uhr erreicht die Fähre ihren Anlegeplatz. Anschließend ausschecken und Transfer mit dem Bus zum Bahnhof in Oslo.
Mit der Bahn fahren wir ab 12:03 Uhr über 300 Brücken und 182 Tunnel (längster über 10 km), bis zu 1237 Meter hoch, Schnee bedeckt, übrigens ein Drehort von StarWars, in knapp 7 Stunden durch die wunderschöne, norwegische Berglandschaft, 470 km weit, bis zur Hansestadt Bergen.
Bahn über 300 Brücken und 182 Tunnel…
Dort dann der Bustransfer vom Bahnhof zum Scandic Hotel Neptun. Nachfolgend Abendessen im traditionsreichen Restaurant Egon.
Do., 26. Mai, 3. Tag der Reise.
Nach dem Frühstück steht der Vormittag zur freien Verfügung. Also schlendere ich die lange Fußgängerzone entlang. Von den 280 Regentagen, die es hier im Lande durchschnittlich gibt, erleben ich gerade den 281., 282. Tag etc., also Sonne auf allen Wegen 🙂
Bergen, mit etwa 270.000 Einwohnern ist die zweitgrößte Stadt Norwegens. Durch Hafen und Fischverarbeitung entsteht sofort ein intensiver, maritimer Gesamteindruck dieser alten Hanse-Metropole. Ab 14 Uhr erfolgt eine Stadtrundfahrt und abschließend der Transfer zum Hurtigruten-Anleger der “MS Richard With”, meinem schwimmenden Domizil für die nächsten 10 Tage.
1 von 11 Hurtigruten Schiffen, die MS R.With
Von Monika und Ralf habe ich bereits meine sogen. Cruise-Card erhalten. Alle Gäste müssen diese Karte in allen Anlaufhäfen und bei Anlandungen mit sich führen. Karte und Kartenscanner dienen als Kontrollsystem an der Gangway, damit die Reiseleitung jederzeit weiß, welche der Gäste sich wann an Bord oder an Land befinden, und die wichtigste Frage beantworten können: alle wieder an Board?
Muster Cruise Card z.B. bei Princess
Die Cruise-Card ist gleichzeitig aber auch die Schlüsselkarte für meine Kabine und muss als Zahlungskarte an Bord aktiviert werden. Die Karte ist das einzige Zahlungsmittel für die an Bord befindlichen Einrichtungen.
Nach dem Bording beziehe ich meine praktische Kabine 321, packe mein sieben Sachen aus und mache mich anschließend mit dem Schiff und seinen Decks vertraut – vom Restaurant über die Sauna bis zum Panoramadeck, u.v.a.m.. So kommt keine Langeweile auf.
Pünktlich um 22:30 Uhr startet die „große Fahrt“ Richtung Nordkapp. Willkommen an Bord! Nur der Kapitän bestimmt den Kurs und die Geschwindigkeit!
Fr., 27. Mai, 4. Reisetag
Das Schiff fährt zwischen den vorgelagerten Inseln zum westlichsten Punkt Norwegens bei Stad. Erste Anlaufpunkte sind Floro und Maloy. Apropo Inseln, wieviele hat Norwegen davon? Es gibt ungefähr 150.000 Inseln. Die Westküste ist so zerklüftet, dass das Zählen selbst dem größten Pedanten irgendwann keinen Spaß mehr macht, immerhin kann dort jeder seine Zeit sinnvoller vertreiben; Angeln, Paddeln, Skifahren – alles ist erfüllender als norwegische Inseln zu zählen.
Die alte Jugendstil– und Fischereistadt Alesund (45.000 Einwohner) besteht aus mehreren, durch Brücken und Tunnel verbundenen Inseln. Dort ist Zeit für meinen ersten Ausflug zum Atlantikpark, eines der größten Salzwasser-Aquarien,1998 von König Harald V. eröffnet. Es umfasst eine Ausstellungsfläche von rd. 4.000 m².
Ausflug zum Atlantikpark
Die Hauptattraktion ist ein vier Millionen Liter großes Salzwasseraquarium, das den Fischbestand vor der norwegischen Küste wie Dorsche, Katfisch, Meeraal und Heilbutt repräsentiert. Ein Taucher füttert als Gäste-Attraktion die Haifische. Auf dem Foto ist er kaum zu erkennen, da von unzähligen Fischen umringt. Nur der gelbe Fütterungsbeutel wird sichtbar.
Durch die hohe Fluktuation wird der Job eines Hai-Fütterers des Öfteren neu ausgeschrieben. Wer möchte, kann sich dort sofort bewerben 🙂
Weiterfahrt nach Molde und um 22:15 Uhr legen wir in Kristiansund an. Vier Haupt– und mehrere kleinere Inseln bilden das Stadtgebiet von Kristiansund. Die Verarbeitung von Fisch zu Klipp– oder Stockfisch (gesalzener, getrockneter Kabeljau) zählt zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen dieser dichtbesiedelten Stadt.
Klipp– oder Stockfisch
Über ein Phänomen habe ich bisher noch nicht berichtet, die Mitternachtssonne! Sie ist nördlich des Nordpolarkreises bei klarem Wetter zwischen Frühlingsanfang und Herbstanfang zu sehen, und klares Wetter haben wir zur Zeit.
Sind wir demnächst erst 250 Kilometer über dem polaren Kreis, können wir zwischen dem 23. Mai und 24. Juli ganze 24 Stunden Sonnenschein genießen. Bereits jetzt wird es nachts nicht mehr dunkel, und zwischen 2:00 und 3:00 Uhr morgens ist es bereits wieder knacke hell. Über die WebCam meiner Heimatstadt Springe erkenne ich da nur tiefschwarze Nacht. Wie gut, dass meine Kabine lichtundurchlässige Vorhänge hat. Dazu später mehr.
Sa., 28. Mai, 5. Reisetag
Am frühen Morgen um 6:00 Uhr wird Trondheim (180.000 Einwohner, drittgrößte Stadt) erreicht, wo 6 Stunden Aufenthalt eingeplant sind. Ich bin auf Deck 7 und beobachte das Anlegemanöver.
Die vor über 1.000 Jahren gegründete, ehemalige Königsstadt hält ab 9 Uhr meinen 2. Ausflug bereit, u.a. nämlich die Besichtigung des Nidaros-Doms, wo noch heute Norwegens Könige gekrönt werden.
Danach zum Ringve Musikmuseum. Der Rest der Stadtrundfahrt zeigt u.a. die hübschen alten, hölzernen, und auf Pfählen gebauten Speicherhäuser am Flussufer.
Ringve Museum mit über 2000 Exponaten
Um 12 Uhr legt die MS Richard With dann in Trondheim zu seiner längsten Seestrecke der gesamten Reise ab und kreuzt durch ca. 6.000 Inseln und Schären – die reinste Bilderbuchkulisse. Vorbei an schneebedeckten Gipfeln könnte man zeitweise den Eindruck gewinnen, wir fahren mit der MS Richard With quer durch die Alpen. Abends legt sie aber wohlbehalten in Rörvik an.
So., 29. Mai, 6. Reisetag
Frühes Aufstehen lohnt, denn gleich morgens um 7:15 Uhr überqueren wir zwischen Nesna und Örnes den Polarkreis inkl. Polartaufe für alle, die das erste Mal über den Polarkreis fahren! Sagenumwobene Inseln und Berge liegen Backbord. Am Mittag legt das Postschiff in Bodö an. Ein weiterer Ausflug findet für mich ab 12:30 Uhr statt, eine RIB-Bootsafari zum Saltstraumen, dem stärksten Gezeitenstrom der Welt. Ein schneller (und sicherer) Spaß im Raftingboot. Auch hier wieder der Eindruck: mit dem Schlauchboot quer durch die Alpen!
Mit dem Schlauchboot durch die Alpen
Viermal am Tag fließen 372 Millionen m³ Wasser durch ein 150 m breites und 31 m tiefes Flussbett. Zusätzlich konnten wir eine Seeadlerfamilie mit zwei Jungvögeln beobachten. Apropo Wasser! Norwegen ist der fünftgrößte Wasserkraftproduzent der Welt, und die einzige Industrienation, welche die Nachfrage nach Energie nicht nur für sich selbst autark erzeugt, sondern auch noch in andere Länder exportieren kann.
Zurück auf der Richard With. Schon kurz nach Bodö wartet die bizarre Inselwelt der nordatlantischen Lofoten auf uns. Gegen Abend erreichen wir die Lofoten-Hauptstadt Svolvaer. Ab 19 Uhr startet das große Wikingerfest. Es geht per Bus zum Lofotr Wikinger Museum. Hier gibt es einen großartigen Hof aus dem Wikingerzeitalter zu bestaunen.
Wikingerfest
Das Gebäude, das zweifelsohne ein Wikinger Häuptling bewohnte, wurde in Originalgröße und mit authentischen Fundstücken aus der Wikingerzeit wieder aufgebaut. Die Dame des Hauses und ihre Bediensteten laden zum echten Wikingerfest. Nach einer reichhaltigen Mahlzeit, gereicht mit echtem Met, dem Leibgetränk der Nordleute, geht es zurück per Bus zum HURTIGRUTEN Schiff.
Mo., 30. Mai, 7. Reisetag
Morgens macht das Schiff einen kurzen Stopp in Harstadt auf den Vesteralen. Nach der Raftsund-Passage mit dem schönen Trollfjord, erreicht das Schiff am Nachmittag Tromsö, das Paris des Nordens. Mit ca. 75.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt nördlich des Polarkreises und gleichzeitig Einfahrt in das arktische Meer.
Mein Ausflug in Tromsö wird ein “arktisches” Erlebnis. Tromsö ist von hoch aufragenden Bergen umgeben. Die Stadt bietet eine faszinierende Geschichte, die Walross- und Eisbärenjagden in der Arktis, Baumstammtransporte von russischen Flüssen, den Pomorhandel (Handel mit Russland), Bergbau und die Schifffahrt beinhaltet.
Auf dem Weg zum Erlebniszentrum Polaria berichtet der Reiseleiter auf unterhaltsame Weise über Tromsö und die Geschichte der Stadt. Im Polaria warten ein Aquarium für arktische Tiere, ein Robbenbecken, Infotafeln und ein Panoramakino auf mich. Der Film „Svalbard – Arctic Wilderness“ zeigt die einmalige Landschaft und die Lebensbedingungen vieler heimischer Tiere.
Besuch der berühmten Eismeerkathedrale.
Die Gestaltung der 1965 errichteten Kathedrale ist von den Überzeugungen und der natürlichen Umgebung Nordnorwegens geprägt. Besonders eindrucksvoll ist das größte Buntglasfenster Nordeuropas. Dieses Schmuckstück werde ich auf der Rückreise zum Besuch eines Mitternachtkonzertes noch einmal wiedersehen.
Zeit jetzt, gleich 0 Uhr, noch am Montag, den 30.05.16. Die Mitternachtssonne scheint in voller Schönheit in das Aussichtsdeck 7, klarer kann man sie nicht erleben. Gefühlte 200 Meter über dem Meeresspiegel lässt sie nicht nach, Nacht nicht zuzulassen. Taghell geht es dem heraufziehenden Dienstag entgegen.
Di., 31. Mai, 8. Reisetag
Schon am frühen Morgen erreicht die Richard With Hammerfest, die nördlichste Stadt der Welt. Von hier sind es nur noch 2.100 Kilometer bis zum Nordpol. Das Hurtigrutenschiff fährt durch den Mageröysund nach Honningsvag. Nacht wird es nun nimmer mehr! Umgekehrt, im tiefen Winter möchte ich mir das Hiersein nicht vorstellen, dann nämlich keine Sonne, kein Licht, kein Tag, eben Polarnacht, wenn auch mit Polarlicht, wie ich es später beschreibe. Keine Frage: Von hier startet der Ausflug zum Nordkap – Europas nördlichster Festlandpunkt, ein echtes Traumziel.
Ausnahmsweise keine klare Sicht
Auf der Busfahrt dorthin gibt es eine überraschende Unterbrechung. Eine Rentierherde blockiert die Fahrstraße! Aber der Fahrer hat vorgesorgt. Er entnimmt dem Packraum eine Kiste mit Mohrrüben. Jeder Reisende erhält Mohrrüben und konzentriert sich auf ein Rentier, um es damit von der Straße zu locken.
Die Tiere reagieren sofort. Friedlich äsend und wiederkäuernd stehen sie nun am Straßenrand und wir können unsere Fahrt fortsetzen. So hätte ich es gerne gehabt. Tatsächlich weiß ich nicht einmal, ob Rentiere überhaupt Mohrrüben gerne futtern würden. Aber ein schöner Gedanke wäre es schon…
Mi., 01. Juni 9. Reisetag
Am Vormittag erreichen wir Kirkenes, den Wendepunkt unserer Reise. Es folgt der Ausflug an die russische Grenze. Kirkenes ist die einzige norwegische Stadt, in der sich Ost und West begegnen. Im Osten wird die 6.000-Einwohner-Stadt von Russland begrenzt – bis zur Öffnung Osteuropas galt Kirkenes als einer der isoliertesten Orte Westeuropas.
Während einer Stadtrundfahrt erleben wir das Zentrum von Kirkenes, das mit einer dicht mit Geschäften und Restaurants besiedelten Fußgängerzone überrascht. Gestoppt wird an der Grenzstation Storskog zwischen Norwegen und Russland.
Leider können wir die russische Grenze nicht überqueren, aber wir dürfen fotografieren.
Nach ca. 3 Std. verlassen wir Kirkenes zur zweiten Hälfte der Reise, nun zurück in den Süden. Hinter dem Varangerfjord erreichen wir Vardö, den östlichsten Hafen Norwegens.
Do., 02. Juni 10. Reisetag
Frühmorgens macht das Schiff in Honningsvag fest. Danach geht es nach Hammerfest, wo 1 Stunde Aufenthalt eingeplant sind. Busausflug in die nördlichste Stadt der Welt. Hammerfest gehört zu den ältesten Städten in Nordnorwegen und erhielt 1789 ihre Stadtrechte. Der Ausflug führt als Erstes per Bus zur Meridian-Säule, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt und an die Vermessung des Erdumfangs erinnert.
UNESCO-Weltkulturerbe Meridian-Säule
Es gibt viel Interessantes über die „Energie-Geschichte“ von Hammerfest zu erzählen; immerhin gab es hier die erste elektrische Straßenbeleuchtung in Nordeuropa, die durch Wasserkraft betrieben wurde. In diesem Teil des Landes ist aber das sogen. Schneewittchen-Projekt von großer Bedeutung. Es geht um das fünftgrößte norwegische Gasvorkommen. Es wurde 1984 entdeckt und liegt etwa 140 km nordwestlich von Hammerfest. Schätzungen zufolge geht es um 160 Milliarden Standardkubikkmeter (Sm³) Gas. Auf der Weiterfahrt auf den Berg Salen erfahren wir Wissenswertes über die sich stark entwickelnde Stadt Hammerfest. Nach einem wunderschönen Ausblick vom Berg Salen geht es zurück zum Hurtigruten Anleger.
Kurz vor Mitternacht zurück in Tromsö, locken ein paar aufregende Stunden im „Paris des Nordens“ mit seinen vielen gemütlichen Kneipen und dem hier gebrauten „Arctic Beer“. Ich habe aber anderes vor. Einen Ausflug zum Mitternachtskonzert in die Eismeerkathedrale in Tromsoe. Hier haben ich die Gelegenheit, die Mitternachtsstunde auf ganz besondere Weise zu erleben. In der Eismeerkathedrale erwartet mich bei flackerndem Kerzenschein ein einmaliges, nächtliches Konzert mit norwegischer Folklore und klassischen Stücken. Die fantastische Akustik beschert ein unvergessliches Erlebnis und einen wunderschönen Tagesausklang, oder besser, Tagesneubeginn!
Fr., 03. Juni 11. Reisetag
Eine Besonderheit gibt es auf den Hurtigruten-Touren. Es werden ständig Reisende zu- oder aussteigen. So gesehen sind die Postschiffe auch einfach nur Busse zwischen den Inseln. Dies passiert bei fast allen Stopps, aber in der größten Anzahl in Kirkenes und Trondheim, weil dort Reisen beginnen oder enden können. Für viele sind die Inselgruppen Vesteralen und Lofoten der schönste Teil der Reise: Schmale Sunde, steile Felswände und bunte Fischerdörfer. In Stokmarknes, wo die HURTIGRUTEN einst ihren Anfang nahmen, befindet sich heute das Museum der Postschiffe.
Als Postschiff begann die Erfolgsgeschichte der Hurtigruten (Museumscene)
Während unser Schiff Svolvaer, den Hauptort der Lofoten, und schließlich Stamsund ansteuert, ziehen die majestätischen Berge der Lofotenwand vorüber. Gegen Abend nimmt das Postschiff Kurs auf das Festland.
Sa., 04. Juni 12. Reisetag
Frühes Aufstehen lohnt sich! Wir passieren das zweite Mal den Polarkreis. Eine abwechslungsreiche Landschaft erwartet uns:
Zahlreiche Inseln, die Bergkette der „Sieben Schwestern“, der Wasserfall „Brautschleier“ und die Felseninsel „Torghatten“, die in 160 m Höhe ein 40 m großes Loch aufweist. Ein Gedanke zu dem von uns nicht erlebten norwegischen Winter. Nicht zuletzt wegen der Nordlichter ist der arktische Winter ein einzigartiges Mysterium. Die Wikinger glaubten, dass der Wintergott Ullr dieses besondere Licht schickte. In Norwegen wurde viel über die Nordlichter geforscht. Heute wissen wir, dass Nordlichter aus Sonnenwinden entstehen, wenn diese mit den Erdmagnetfeldern kollidieren. Und noch eine Besonderheit des langen, kalten Winters, aber kein Mysterium: die meisten Babys werden im August geboren 🙂
Nordlichter meistens nur im arktischen Winter
Hinweise zu WLAN und Mobilfunk an Board der “MS Richard With”. WLAN konnte ich nicht nur in den öffentlichen Bereichen, sondern auch in meiner Kabine 321 empfangen. WLAN ist für Messaging Dienste wie z.B. WhatsApp etc. ausreichend. Streaming ist nicht möglich, viele Gäste teilen sich die Zugänge. Allerdings lassen sich keine Pop-Maildienste mit WLAN nutzen.
GoogleMail hat keine Probleme. Den eigenen Pop-Maildienst über einen Browser nutzen geht natürlich immer. Erstaunlich nun aber der Mobilfunk, meistens sogar als 4G nutzbar. An Board soll kein Satellitenempfangssystem installiert sein. Da die Tour ja bekanntlich meistens an der Küste entlang führt, muss also der Empfang von dort kommen. Somit konnte ich dann auch wieder T-Online nutzen.
So., 05. Juni 13. Reisetag
Gegen 06.30 Uhr läuft das Schiff in Trondheim ein. Bustransfer zum Bahnhof und Panorama-Zugfahrt mit der Dovre-Bahn durch eine abwechslungsreiche Landschaft dnach Oslo, wo wir gegen 15 Uhr eintreffen. Kurzer Spaziergang zum Hotel.
Dovre-Bahn
Mo., 06. Juni 14. Reisetag
Frühstück im Hotel. Auf einer Stadtrundfahrt werde ich Oslo besser kennen lernen: den beeindruckenden Vigelandpark, das bekannte Rathaus von Oslo, den Holmenkollen, das Königliche Schloss und ein Museum auf der Museumsinsel Bygdoey. Die Hauptstadt mit ca. 640.000 Einwohnern ist nur etwas größer als Hannover. Um 14 Uhr startet die Abfahrt mit der Colorline-Fähre nach Kiel. Letztes Büfett-Abendessen an Bord dieser schwimmenden Stadt.
Abfahrt mit der Colorline-Fähre
Di., 07. Juni 15. Reisetag
Ankunft in Kiel um 10 Uhr. Um 10:48 Uhr geht mein ICE pünktlich zurück nach Hannover. Eine wunderbare Reise liegt hinter mir, mit den hervorragenden Reisebegleitern Monika und Ralf, deren Kenntnisse und Erfahrungen weit über das übliche Maß hinaus der Reisegruppe zur Verfügung standen. Eine Reisegruppe, die von Anfang an harmonierte und sich gut zusammenfand. Das Wetter, welches im Norden von Norwegen kaum besser sein kann. Was will man mehr!